Workshop: Einführung in Feeling Seen
Die Zielsetzung der von M. Bachg entwickelten familientherapeutischen Methode des Feeling-Seen, stellt die Förderung der Affektregulation wie des Beziehungsverhaltens des Kindes dar. Die dazu notwendigen speziellen bindungs- und mentalisierungsfördernden Interventionen werden anhand eines Therapievideos und durch Übungen nahegebracht. Die Seminarteilnehmer werden angeleitet aus der Mimik und der Stimme den Affekt zu erkennen und den dazugehörigen vom Kind berichteten situativen Kontext zu benennen, so das im Kind selber „reflektierte Affektivität“ (Fonagy et al 2008) entstehen kann. Das Kind wie die anwesenden Eltern erhalten so die Möglichkeit das Symptomverhalten besser zu verstehen. Dieses wird als Anpassungsverhalten an ein Defizit an entwicklungsfördernden Interaktionen in Bezug auf zentrale Grundbedürfnisse des Kindes verstanden. Damit zusammenhängend wird eine therapeutische Intervention vorgestellt, die dem Kind eine interaktive Neuerfahrung auf einer imaginativen und realen Ebene ermöglicht. Dadurch fühlt sich das Kind verstanden, so dass es sich dem therapeutischen Prozess gegenüber öffnen kann. Dieses mitzuerleben berührt emotional häufig die anwesenden Eltern. Sie können so in ihrem „reflexiven Empathievermögen“ (Oppenheim u. Koren-Karie 2009) gefördert werden.
Workshop: Elternteaching, Elterncoaching und therapeutische Elternarbeit mit Feeling Seen
Frühkindliche Vernachlässigung, traumatisierende Erlebnisse und desolate familiäre Strukturen beeinflussen die neuronale Aktivität des Kindes und prägen so die strukturelle Entwicklung seines Gehirns. Auf der Elternseite können unverarbeitete Kindheitskonflikte oder Traumata elterliche Repräsentanzen bezogen auf ihr Kind beeinflussen und die Interpretation kindlicher Signale wie ein Filter verzerren. Daher werden therapeutische Elterngespräche in diesem Workshop als zusätzliches Element in der Kinder- und Jugendpsychotherapie vorgestellt. Die Teilnehmenden erhalten Einblick in Techniken zur Verwendung in Elterngesprächen, z.B. zur Förderung mentalisierter Affektivität, zur Überarbeitung innerer Repräsentationen von Bindung, sowie zur dreidimensionalen Externalisierung des Assoziationsfeldes der Bezugsperson im Therapieraum. Das methodische Vorgehen wird anhand von Live-Demonstrationen und Übungsformaten praxisnah vermittelt.
Veranstalter: DGVT-Erlangen, www.dgvt-erlangen.de
Tagungsort: | Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie
Nägelsbachstraße 49 C, 91052 Erlagen,
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Referenten: | Eva Hille-Kluczewski |