17. Jahreskongress Psychotherapie "Wissenschaft-Praxis" des Hochschulverbundes Psychotherapie NRW

Workshop: Einführung in Feeling Seen

Die Teilnehmer*innen des Workshops erhalten Impulse für bindungs- und mentalisierungsfördernde Interventionen mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen eines speziellen, kindzentrierten familientherapeutischen Setting. Sie lernen u.a., die in der Mimik und der Stimme erkennbaren Affekte des Kindes und der Eltern in deren subjektiv-gefühlsmäßigem Erleben ebenso zu benennen wie deren Auslöser, so dass „reflektierte Affektivität“ (Fonagy et al. 2008) entstehen kann. Zentral geht es um häufig bislang unerfüllt und unerkannt gebliebene Grund-bedürfnisse des Kindes und Möglichkeiten der Befriedigung auf imaginativer und realer Ebene. Es findet somit eine motivationale Zielfestlegung durch das Kind statt. Das Kind kann sich verstanden fühlen, Vertrauen entwickeln und sich im Beratungs-prozess öffnen. Dieses mitzuerleben berührt emotional häufig auch die anwesenden Eltern. Sie können so in ihrem „reflexiven Empathievermögen“ (Oppenheim und Koren-Karie 2009) gefördert werden, um wieder im Sinne Kegans (1986) zu einer einbetten-den Kultur für die Entwicklung ihres Kindes zu werden. Das methodische Vorgehen nach dem von Michael Bachg entwickelten Ansatz Feeling Seen, wird anhand von Video-Demonstrationen praxisnah vermittelt.


Workshop: „Früher habe ich mein Kind nur erzogen, jetzt lerne ich es kennen!“- Elterngespräche in der Kinder- und Jugendpsychotherapie.

Frühkindliche Vernachlässigung, traumatisierende Erlebnisse und desolate familiäre Strukturen beeinflussen die neuronale Aktivität des Kindes und prä-gen so die strukturelle Entwicklung seines Gehirns. Auf der Elternseite können unverarbeitete Kindheitskonflikte oder Traumata elterliche Repräsentanzen bezogen auf ihr Kind beeinflussen und die Interpretation kindlicher Signale wie ein Filter verzerren. Daher werden therapeutische Elterngespräche in diesem Workshop als zusätzliches Element in der Kinder- und Jugendpsychotherapie vorgestellt. Die Teilnehmenden erhalten Einblick in Techniken zur Verwendung in Elterngesprächen, z.B. zur Förderung mentalisierte Affektivität, zur Überarbeitung innerer Repräsentationen von Bindung, sowie zur dreidimensionalen Externalisierung des Assoziationsfeldes der Bezugsperson im Therapieraum. Das methodische Vorgehen wird anhand von Live-Demonstrationen und Übungsformaten praxisnah vermittelt. Dieser Workshop ist eine Fortsetzung des Workshops „Einführung in Feeling-Seen“ vom Vortag und zeigt die speziell für diesen Ansatz entwickelte Elternarbeit.

Veranstalter: Hochschulverbund Psychotherapie NRW, www.unifortbildung-psychotherapie.de

Infos:

Tagungsort: Hochschulverbund Psychotherapie NRW Bochum
Massenbergstraße 9-13, 44787 Bochum, Deutschland,
Referenten: Eva Hille-Kluczewski
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